Die Freude am Lesen zu wecken, das ist das Ziel der Vorleserinnen des Vereins Lesewelt Ortenau. Dank einer Spende von Werner Wössner können die Vorlesestunden nun für ein weiteres Jahr stattfinden.
Die Vorleserinnen des Lesewelt Ortenau e. V. Inge Zürn, Stephanie Baldus und Elisabeth Stolzer kommen zwei Mal die Woche in den Kindergarten St. Gabriel, um bei ihren kleinen Zuhörern die Begeisterung für Bücher und Geschichten zu wecken. Schon wenn sie zur Tür hereinkommen, werden sie von ihren kleinen Zuhörern freudig begrüßt. Und auch in den kommenden 12 Monaten können sich die Kinder auf ihre Vorleserinnen freuen. Dank Werner Wössner, der mit einer Spende von 600 € eine Vorlese-Patenschaft übernommen hat und so die Vorlesestunden für ein weiteres Jahr ermöglicht. Mit der Spende kann der Verein Lesewelt Ortenau alle Voraussetzungen für gelungene Vorlesestunden schaffen, von der Organisation und Absprache mit den Einrichtungen, über die Bereitstellung von Büchern bis hin zu Fortbildungen, die die ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorleser bestmöglich für ihre wichtige Aufgabe qualifizieren.
„Herr Wössner hat selbst zwei Enkel in unserer Einrichtung und möchte, dass sie und die anderen Kinder sich weiterhin auf die Vorlesestunden freuen können“, erzählt die Leiterin des Kindergartens Gabriele Waidele. Für sie sind die Stunden, in denen die Vorleserinnen der Lesewelt in die Einrichtung kommen, ein großer Gewinn: „Wir als Kindergarten-Personal sind mit den alltäglichen Abläufen und Aufgaben gut ausgelastet und können nicht so häufig vorlesen, wie wir es gerne würden.“ Durch die Vorlesestunden sei jedoch gewährleistet, dass die Kinder regelmäßig mit dem Medium Buch in Berührung kommen. Sie ist überzeugt: Besonders Kinder, für die Deutsch die Zweitsprache ist, profitieren davon.
Ziel der Vorlesestunden ist es nicht nur, die Begeisterung fürs Lesen zu wecken, sondern auch den Wortschatz zu erweitern und die Konzentration zu schulen. Für Kinder ist es teilweise schwierig, Inhalte aus Büchern bzw. Geschichten zu erfassen. Deswegen kommt den Vorlesestunden für Gabriele Waidele eine besondere Bedeutung zu. „Beim direkten Vorlesen können zwischendurch gestellte Verständnisfragen den Kindern dabei helfen, das Gehörte besser zu verstehen. Zudem haben die kleinen Zuhörer die Möglichkeit, Rückfragen zu stellen und sich mit der Vorleserin über die Geschichte zu unterhalten. Diese direkte Kommunikation ist so wichtig für den Spracherwerb, das kann keine App leisten.“
Und auch die Vorleserinnen freuen sich sehr, dass sie weiterhin mit Büchern und spannenden Geschichten im Gepäck in den Kindergarten kommen können: „Es ist toll, dass der Wert des Vorlesens erkannt wird“, erzählt Inge Zürn. Das sei so wertvoll, besonders in Zeiten, in denen Bücher zunehmend durch digitale Medien verdrängt würden. „Aber was gibt es denn Schöneres, als Vorgelesen zu bekommen?“, fragt Gabriele Waidele daraufhin lachend, und bringt somit auch den emotionalen Wert der Vorlesestunden auf den Punkt.